Hofrat
Dr. Johann Winkelbauer, Direktor
Br. Patrizius wurde am 14. September 1907 als Sohn
einer Arbeiterfamilie in Wien geboren, kam, nachdem sein Vater im Ersten
Weltkrieg in russischer Kriegsgefangenschaft gestorben war, zunächst zu
den Schulbrüdern ins Norbertinum (Tullnerbach), dann ins kaiserliche
Waisenhaus (Wien 13) und schließlich an die LBA Strebersdorf, wo er 1927
das Reifezeugnis erwarb. 1932 schloss er sich durch die Ewige Profess für
immer der Schulbrüdergemeinschaft an.
Als erprobter Übungsschullehrer
begann er 1933 seine Universitätsstudien in Latein (Griechisch),
Philosophie und Pädagogik, die er 1938 mit der Lehramtsprüfung abschloss.
Nach Schließung unserer Schulen (1938) unterrichtete er
in Passy-Froyennes (Belgien), bis er 1940 zum Wehrdienst (als
Militärdolmetscher) eingezogen wurde. Aus englischer Kriegsgefangenschaft
kehrte er 1945/46 nach Strebersdorf zurück, wo er bis zu seinem Ruhestand
(1977) sehr erfolgreich und hingebungsvoll an den Heimschulen als Lehrer,
Heimleiter, Hausoberer und schließlich 20 Jahre als Direktor der LBA, MPRG
und ORG sowie des G und RG wirkte.
Von 1969 bis 1984 setzte er als Schulreferent der Superiorenkonferenz
Österreichs seine reiche Erfahrung für die katholischen Privatschulen
unseres Landes ein. Dabei stand ihm immer das lasallianische
Erziehungsziel vor Augen, gute Menschen und wahre Christen heranzubilden.
Sein zielstrebiges Engagement fand staatlicherseits seine Anerkennung (Inhaber
des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich).
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Br. Patrizius, stets liebevoll und
aufmerksam gepflegt, in der Brüdergemeinschaft von Maria Laubegg, wo er am
25. Jänner 1996 friedlich im Herrn
entschlafen ist. Begraben auf dem Friedhof in Strebersdorf. |