OStR.
Dr. Anton Sieben, Bibliothekar
Br. Stephan wurde am 6. Juni 1892
in Nieder-Olm, Rheinhessen, BRD, als jüngstes von neun Kindern geboren.
Ende August 1907 kam er ins Juvenat zu den Schulbrüdern in
Wien-Strebersdorf und erhielt am 14. August 1908 das Ordenskleid des hl.
Johannes von La Salle.
Die Reifeprüfung legte er 1912 ab, es folgte die Befähigungsprüfung für
Bürgerschulen 1920, das Doktorat in Philosophie 1924, die Lehramtsprüfung
in Geschichte und Geographie 1925.
Er wirkte als Lehrer im Norbertinum, als Hauptlehrer im Lehrerseminar in
Feldkirch, von 1928 bis 1938 und 1945 bis 1967 als Professor an der
Lehrerbildungsanstalt, im Realgymnasium und Gymnasium der Schulbrüder in
Wien-Strebersdorf. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er in der
ordenseigenen Landwirtschaft.
1957 wurden sein unermüdlicher Eifer und sein Erfolg in der Unterrichts-
und Erziehungsarbeit durch die Verleihung des Titels Oberstudienrat von
den staatlichen Behörden anerkannt.
Sein ständiges Bemühen um Weiterbildung und Vertiefung seines Wissens,
seine Aufgeschlossenheit, die er neuen Erkenntnissen in Wissenschaft und Forschung
entgegenbrachte, das alles bedeutete für seine Mitbrüder stets Mahnung und
Anruf. Bis zu letzt arbeitete er unermüdlich, trotz allmählich schwächer
werdender Kräfte, als Bibliothekar und Provinzarchivar. Grenzenlos war
das Bemühen, seine Mitbrüder auf lesenswerte Bücher und Zeitschriften
aufmerksam zu machen.
Am 13. August 1978, am Vorabend seines
70-jährigen Ordensjubiläums, rief Gott der allmächtige Vater seinen
treuen Sohn nach einem opfervollen, von tiefen Glaubensgeist erfülltem
Leben in die Ewigkeit. Die sterbliche Hülle ruht auf dem Strebersdorfer
Friedhof. |